Manu – das
Organigramm (2009 / 2010)
Die Wandarbeit Manu, ist als ein
Ordnungssystem in Form eines groß angelegten Organigramms
konzipiert. Dieses Organigramm ist der eigentliche
Gegenstand der Arbeit. Schaubilder, Dia- und, Piktogramme,
Pläne und andere Formen schematischer Darstellungen spielten
auch in unseren vorangegangenen Arbeiten eine große Rolle.
Mit Manu wollten wir diese besonderen Formen
visueller Wirklichkeitsdarstellung und –konstruktion mit
ihrer besonderen Ästhetik und der von ihnen ausgehenden
Faszination, Eleganz und scheinbaren Unbestreitbarkeit in
den Mittelpunkt stellen.
Die zentrale Protagonistin basiert auf einer realen
Teilnehmerin an einer Demonstrationen in Brokdorf namens
Manuela, in für die siebziger Jahre typischer Manier
abgekürzt zu „Manu“. Im Internet stießen wir auf Fotos von
„Manu“, die wir für BROKDORF verwendeten und die
auch den Ausgangspunkt für Manu bildeten. Der
Begriff eröffnet Möglichkeiten: Man U ist auch das
umgangssprachliche Kürzel für den englischen Fußballclub
Manchester United. Davon ausgehend werden weitere
Assoziationsfelder eröffnet (Manufaktur, manuell, Manual,
Manuskript, Man-Son etc). Zwischen den beiden Polen einer
fiktionalen und ausschnitttaften Biografie und der Bildung
von Assoziationsketten aus sprachlichen und visuellen
Versatzstücken, entwickelt sich Manu zu einem
Diagramm aus Bildern, Sprache und Symbolen – und vielleicht
auch zu dem was Organigramme der gängigen Definition zufolge
eigentlich zeigen sollen:
„Eine grafische Darstellung der
Aufbauorganisation. Organisatorische Einheiten sowie deren
Aufgabenverteilung und Kommunikationsbeziehungen werden
ersichtlich.“
unten: Installationsansichten Kunstfrühling Bremen (Mai
2011)